Ladies First Session im Tunnel

15. Februar 2021

Nach dreimonatiger Pause fand am 09.02.21 endlich wieder eine Ladies First Session im Tunnel statt. Die Konzertreihe von Sängerin Susanne Hager, über die auch schon Die Presse berichtete, soll bewusst Musikerinnen eine Bühne geben und Frauen in der Musikbranche miteinander vernetzen. Trotz Corona-bedingten Zwangspausen lässt sie sich dabei nicht beirren und schöpft alle Möglichkeiten aus, die Ladies First Session am Leben zu erhalten. Bei dieser ersten Session 2021 war zwar kein Publikum anwesend – der Abend war dennoch ein voller Erfolg!

Endlich wieder Livemusik, endlich wieder etwas Konzertfeeling! Ich kann kaum beschreiben, mit welchen Glücksgefühlen im Bauch ich den Tunnel betreten hab. Zwar war es ziemlich merkwürdig, in ein geschlossenes Lokal zu gehen und unten im Bühnenraum nur leere Tische vorzufinden. Meine Freude auf die Session war dennoch riesengroß!

Seit Ende 2019 veranstaltet Susanne Hager die Jam Session (eigentlich) monatlich im Tunnel in Wien. Noch im März 2020 traute sie sich an dem Tag, an dem die ersten Einschränkungen für Veranstaltungen bekannt wurden, die Session stattfinden zu lassen. Kurz darauf folgte der Lockdown und die erzwungene, verfrühte Sommerpause. Nach der startete sie im September und Oktober erneut. Nun konnte sie die Session erstmals im neuen Jahr veranstalten.

Das Ganze war natürlich gesetzeskonform, was in diesem Fall bedeutet: Es war kein Publikum anwesend, das Konzert wurde live in die Wohnzimmer der Welt gestreamt. Neben den Musikerinnen kamen nur Susanne als Veranstalterin und ich als Fotografin in den Tunnel, wo zwei Tontechniker sich um Sound und Technik des Livestreams kümmerten. (Wir alle waren übrigens frisch getestet bzw. testeten uns noch vor Ort mit Schnelltests.)

Leider kann nicht das ganze Konzept der Ladies First Session so umgesetzt werden: Die Jam Session, die normalerweise im Anschluss an den Hauptact folgt, funktioniert im Livestream leider nicht. Doch Livemusikgenuss für zu Hause ist derzeit ja besser als gar nichts.

Der kam an diesem Abend von fünf feurigen Musikerinnen, die (noch) keinen Namen für ihre noch junge Band haben: Mónica Clavijo (Gesang), Beate Reiermann (Gitarre), Sophie Schollum (Flöte, Klavier, Gesang), Anna Magdalena Siakala (Bratsche, Gesang) und Christine Navacchi (Palmas & Cajón) bilden gemeinsam das Projekt Ellas.

 

 

Gitarristin Beate begeisterte mich bei der Ladies First Session im September bereits mit ihrer Instrumentalformation Travel Diaries. An diesem Dienstagabend ging es stilistisch in andere Sphären: Ellas brachten mit ihrer Flamencomusik sommerliche Stimmung in den winterlich kalten Tunnel!

Dabei spielten sie sowohl neu interpretierte traditionelle Flamencostücken bis hin zu modernen Liedern aus Spanien. In ihrer Besetzung sind sie dabei einzigartig; denn etwa die Bratsche kommt traditionell nicht im Flamenco zum Einsatz, passte meiner Meinung nach aber extrem gut hinein! Im Gesamten war das Konzert leidenschaftlich, herzerwärmend, mitreißend – doch auch ausgelassen, locker und unterhaltsam!

In der Mitte des Sets wurde eine kurze Pause eingelegt und Susanne Hager gab den Musikerinnen im Interview die Möglichkeit, den Zuschauer:innen mehr über sich zu erzählen. Das übrigens in Deutsch und Spanisch, da sehr viele Spanier:innen zusahen. Und nicht nur in Spanien wurde Ellas beigewohnt, der Livestream war allgemein ein voller Erfolg: Insgesamt sahen 1.300 Menschen aus der ganzen Welt, etwa auch aus England oder Kanada, zu.

 

Und 245 Kommentare während des Konzerts sprechen dafür, dass es niemanden kalt gelassen hat!

, fasste Susanne Hager das Ergebnis auf Facebook zusammen.

Auch ich habe den Abend in vollen Zügen genossen. Mir haben Ellas definitiv Wärme ins Herzen gebracht und mich für die Zeit ihrer Performance im Kopf in die spanische Sonne versetzt! Die nächste Ladies First Session soll wie gewohnt am 2. Dienstag im Monat stattfinden, im März also wieder am 9. Abonniert am besten Susanne Hagers Facebook-Seite, um auf dem Laufenden zu bleiben!

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